Die Chronik

Die Gründung und ein großes Fest

Nachdem bereits im März 1892 der "Gebirgstracht-Verein-Rosenheim II die Grüabinger" gegründet worden war, sich aber im September schon wieder aufgelöst hatte, fand dann am 10. Mai 1893 im Gasthaus zum "Goldenen Adler" (Standort heutiges Sparkassenhochhaus) die Gründungsversammlung für den "Gebirgs-Tracht-Erhaltungs-Verein dö Griabinga" statt.

Am 20. August desselben Jahres fand eine Gründungs- und Standartenfeier statt. Der Trachtenverein Feilnbach Wiechs übernahm die Patenschaft.

Noch an diesem Tage wurden "die Griabinga" in den Gauverband I der Oberbayerischen Gebirgstrachtenvereine aufgenommen.

Die Mitgliederzahl betrug 46 Personen.

Der aus dieser Zeit stammende, heute noch gepflegte Vereinsspruch:

"A Gmüatlichkeit, a Fröhlichkeit

a guats Herz, a weng a Schneid

de Volkstacht hoch zu jeder Zeit

na san ma scho de rechtn Leit

Griabi san ma, Griabi san ma, griabi bleima"

Am 8. Juli 1993 berichtet die Chronik vom Besuch einer Abordnung des Vereins beim Prinzregenten in München.

Von Anfang an wurde großer Wert auf gutes Platteln gelegt. Von Vorstand Max Schnitzenbaumer wird berichtet, dass er bei größeren Plattlerwettbewerben mehrmals den ersten Preis gewinnen konnte.

Die Pflege der Schuhplattler ist bis heute wichtig im Vereinsleben. Im Lauf der Zeit wurden sowohl von der Jugend als auch  bei den Aktiven viele schöne Erfolge errungen.

Ein neuer Gau entsteht

An der Gründung des "Tirolerisch- Bayerischen Inngauverbandes am 20. September 1903 in Kufstein waren "die Griabinga" maßgeblich beteiligt.

Der damalige Vereinsschriftführer Florian Waroschitz war die treibende Kraft und wurde zum ersten Gauvorstand gewählt. Tiroler und Bayern trennten sich aber bald wieder.

Es entstand der Bayerische Inngau.

Beim ersten Gaufest 1904 in Oberaudorf übernahmen "die Griabinga" die Patenschaft.

Zwei Jahre später feierten "die Griabinga" ihr erstes Gaufest. 30 Vereine nahmen daran teil.

Eine "Vereinigung der Gebirgstrachtenvereine Rosenheim und Umgebung" hatte nur wenige Jahre Bestand.

Beigetreten waren Rosenheim Stamm I, "Edelweiß" Fürstätt, "Immergrün" Kolbermoor, "die Griabinga" Rosenheim. Dazu kamen etwas später die "Innviertler" Ziegelberg, Raubling und Redenfelden.

Peter Neureuther, 1912 Vorstand der Griabinga, wurde in dem selben Jahr auch Gauvorstand des Inngau-Verbandes. Er fiel 1914 im ersten Weltkrieg. Für ihn und die anderen gefallenen Kameraden wurde alljährlich eine heilige Messe gelesen. Damit war der heutige Trachtenjahrtag eingeführt, den die drei Rosenheimer Vereine, Alt Rosenheim, damals noch "die Griabinga", "D´Innviertler" und der Stamm noch heute gemeinsam begehen.

Ab 1908 konnten Dirndl Mitglieder im Verein werden.

Für die Buam wurde die Miesbacher-, für die Dirndl die Inntaler Tracht eingeführt.

Im Mai 1910 waren über 1200 Trachtler aus 82 Vereinen zu eimer "Fahnenentüllungsfeier" nach Rosenheim gekommen. Die Fahne (der Preis 500 Kaiserliche Reichs Mark) wurde dann 1911 in Salzburg geweiht. In der Heimat hatte sie die Weihe nicht bekommen. Die Patenschaft hatten die "Schlierachtaler" Hausham übernommen.

Trotz mancher Streitigkeiten war das Vereinsleben sehr rege und "die Griabinga" waren überall vertreten wo es galt Tracht, Volks- und Brauchtum zu fördern.

Das zweite Inngau Fest 1913 in Rosenheim fand anläßlich des zwanzigjährigen Bestehens der Griabinga statt und war die letzte große Veranstaltung vor dem ersten Weltkrieg.

Nach dem 1. Weltkrieg ging es bergauf

Vierzehn Mitglieder waren es noch, als man sich im Januar 1919 zum ersten Mal nach dem Krieg traf, um das Vereinsleben wieder aufzunehmen.

Der Verein erholte sich schnell und konnte in Jahr 1923, so wie 90 Jahre später 2013, zusammen mit den "Innviertlern", ein gemeinsames Stiftungsfest feiern. Am Festzug nahmen 3500 Trachtler aus 110 Tirolern und Bayerischen Vereinen teil.

Aus der Inflationszeit jener Tage wird berichtet, dass der Vereinsmusikant für seine, beim Vereinsabend verdienten fast 200 Milliarden Mark, am Tag darauf gerade noch eine Saite für seine Zither kaufen konnte.

Im Jahre 1923 wurde der Verein umbenannt. Aus "die Griabinga" wurde "Alt Rosenheim"

Ein Tachtenfest von einer Dimension, wie es erst fast fünfzig Jahre später wieder erreicht und noch übertroffen werden sollte, war 1930 der große Trachtenaufmarsch der "Vereinigten Gauverbände des Bayerischen Oberlandes. In den Tagen des 16./ 17./ 18. August 1930 nahmen 10000 Trachtler aus 300 Deutschen und Österreichischen Vereinen daran teil. 30 Kapellen und 20000 Zuschauer füllten die Straßen der Inn-Stadt.

Am Rande der Festlichkeiten eine interessante Zeitungsnotiz unter "Stadtneuigkeiten": Im Laufe des Samstags kamen, wie die Bahnstation meldet, nicht weniger als 15000 Menschen am Bahnhof in Rosenheim an. Insgesamt wurden nach Rosenheim und wieder zurück 26 Sonderzüge gefahren. Der Bahnverkehr wickelte sich glatt und ohne jede Störung ab.

Nach dem 2. Weltkrieg wird das Vereinsleben wieder aktiviert!

Auch der nächste Krieg riss wieder große Lücken in den Verein. Nach der Entbehrungsreichen Zeit wurde das Vereinsleben unter schwierigen Umständen erneut aufgenommen. So mussten die Vereinsmitglieder z.B. im Winter zu den Vereinsabenden Brennmaterial (Torf oder Holz) mitbringen, wenn sie nicht frieren wollten. Um 22 Uhr musste Schluss sein, da die amerikanische Besatzungmacht eine Ausgangssperre verhängt hatte.

Aber es ging auch hier wieder aufwärts.

Der spätere Ehrenvorplattler Otto Klostermeier gründete 1946 eine erste Jugendgruppe im Verein. Lange bevor daran gedacht wurde überall Jugendwarte zu bestellen um den Fortbestand der Trachtensache sicherer zu machen.

Für die 1948 gegründeten Vereine "Immergrün" Pfaffenhofen und "Altbachtaler" Wittibreut wurde später die Patenschaft übernommen.

Am 30.Januar 1949 wurde im Fasching das erste Dirndlkranzl gefeiert. Zunächst einmal mit einer Damenkapelle, über die nichts näheres bekannt ist. Es wurde über Jahrzehnte zu einer der schönsten Veranstaltungen des ganzen Vereinsjahres. Dazu hatte man das schöne Gewand angelegt. Nachmittags feierten die Dirndl unter sich. Am Abend wurden die "Mannerleut" mit Musik draußen abgeholt und in den Saal eingespielt. Dabei konnten auch viele Gäste aus der Umgebung begrüßt werden. Im Protokoll ist zu lesen, dass Menschen aus allen Richtungen herein drängten. Aber langsam verlor es seine Anziehungskraft (" Wos mechst mit dem oidn Dirndlkranzl?") und man begnügte sich mit dem traditionellen maskierten Faschingskranzl. Aber auf Dauer entsprach auch dieses nicht den Erwartungen und wurde aufgegeben. So bleibt der Kinderfasching die einzige Faschingsveranstaltung des Vereins.

Erstmals beteiligte sich der Verein am 04. Februar 1951 mit einem Motivwagen beim Rosenheimer Faschingszug.

Eine wichtige Persönlichkeit geht verloren

Im Jahre 1953 feierte Alt Rosenheim sein 60 jähriges Gründungsfest, verbunden mit dem Gaufest des Inngau- Trachtenverbandes. Erstmals mit größerer internationaler Beteiligung.

Die zweite Fahne von Alt Rosenheim wurde am 14. August 1955 im Rahmen des Gaufestes des Gauverbandes I in Rosenheim geweiht.

Die Patenstelle vertrat der Verein "Edelweiß" Neubeuern.

Am 05. August 1962 starb mit Josef März im Alter von 71 Jahren eine der bedeutendsten Persönlichkeiten der Vereinsgeschichte. Sein Nachfolger wurde Vinzenz Holder.

Ein legendärer Vorstand

Unter Vinzenz Holder als Vorstand erlebte der Verein einige seiner Höhepunkte. Einer davon war das 70-jährige Gründungsfest 1963. 130 Vereine, darunter viele ausländische Gruppen, sowie 27 Musikkapellen nahmen daran teil.

Das 75-jährige Jubiläum im Jahr 1968, mit der Weihe einer neuen Fahne, sollte dieses aber noch übertreffen. Patenverein war wiederum "Edelweiß" Neubeuern. 150 Vereine mit 6000 Trachtlern aus ganz Deutschland, den USA und vielen europäischen Ländern waren in Rosenheim versammelt. 10.000 Besucher erlebten beim Festabend am Samstag sowohl in der Inntalhalle als auch im Flötzinger Festzelt jeweils dasselbe internationale Programm.

Vor der Unterbrechung des Festzuges, bedingt durch einen "Gott sei Dank" nur kurzen Wolkenbruch, verlief das Fest wie geplant und mit großem Erfolg. Das OVB hatte über das Fest ausführlich berichtet.

Eine Legende geht und neue Legenden kommen!

Vinzenz Holder starb am 26. Juni 1973. Für seine Arbeit in der "Trachtensache" und der Völkerversändigung erhielt Holder in seiner Amtszeit als Vorstand der Alt Rosenheimer das Bundesverdienstkreuz.

Seine direkten Nachfolger Georg Birner und Herbert Dasch sen. arbeiteten im Sinne Vinzenz Holders weiter. Ohne die Arbeit in der Heimat zu vernachlässigen, wurden die Verbindungen zu ausländischen Gruppen aufrechterhalten und gepflegt. Es wurden weiterhin erlebnisreiche Fahrten unternommen und internationale Freunde bei uns empfangen. So wurde z.B. 1979 das Gaufest des Gaues Nordamerika in Los Angeles besucht. Nach ihrer Amtszeit wurden beide zu Ehrenvorständen ernannt.

Unter der Leitung von Georg Birner feierte Alt Rosenheim 1974 das Inngau Trachtenfest. Auch dabei waren ausländische Gruppen hier zu Gast. Etwa 4000 aus über 40 Vereinen gaben uns die Ehren.

In den Jahren 1977 und 1980 stand der Verein bei den Fahnenweihen von "Immergrün" Pfaffenhofen und "Altbachtaler" Wittibreut jeweils zum zweiten Mal Pate.

Ein Trachtenfest, das in seinem Umfang und seiner Bedeutung selbst den großen Trachtenaufmarsch 1930 in Rosenheim noch weit übertraf, war das Jubiläum "Hundert Jahre Trachtenvereine in Bayern" 1983 in München. Beim Bayerischen Trachtenverband ist darüber sicher ausführlich zu lesen. Alt Rosenheim war auch hier in guter Stärke vertreten.

Kurz nach diesem Ereignis feierte Alt Rosenheim wiederum des Gaufest. Anlass waren die runden Geburtstage von Gau (80 Jahre) und Verein (90 Jahre).

100. Geburtstag unter der Leitung von Herbert Dasch sen.

Dann kam der hundertste Geburtstag des Vereins. Was sollte sonst gefeiert werden wenn nicht solch ein Anlass. Als Termin wurde das Wochenende vom 18. bis 20. Juni 1993 festgelegt. Schon beim Bieranstich unterhielt man sich gut bei einem Freundschaftsabend. Zwanglos konnten sich die einzelnen Gastgruppen aus Tschechien, Ukraine, Frankreich, USA und Norddeutschland vorstellen und sich etwas kennenlernen.

Beim Heimatabend am Samstag boten unsere Gäste, die Gaugruppen und die Patenvereine in einem abwechselungsreichen Programm gute Unterhaltung mit der Festkapelle Vogtareuth und zeigten wie bei ihnen Zuhause gesungen und getanzt wird.

In Rosenheims "guter Stube", dem Max-Josefs-Platz, fand Vormittags unter Pfarrer Zehentmair ein festlicher Gottesdienst statt.

Der große Festzug fand bei launischem Wetter (Wolkenbruch unmittelbar vor und nach dem Festzug) traditionell am Nachmittag statt. Etwa 4400 Trachtler aus 65 Vereinen zogen durch die Stadt. Neben unseren Inngauvereinen waren auch weitere Vereine aus acht verschiedenen Trachtengauen vertreten. Dies waren unsere Tiroler Nachbarn, Trachtler aus Nordrhein- Westfalen, Niedersachsen, Sachsen, Tschechien und Frankreich. Mit den "Edelweißer" Buffalo und den "Wendlstoana" Milwaukee waren sogar Trachtler aus Amerika verteten.

Auch Vereine aus den Gauverbänden Gauverband I, Chiemgau, Oberlandlergau, Dreiflüssegau, Loisachgau, Altbayrisch-Schwäbischergauverband, Isargau, Donaugau und von der Vereinigung links der Donau gaben uns die Ehre.

Ein weiteres Gründungsfest mit guten Freunden

Das 120. Jubiläum soll zusammen mit dem Bruderverein "D´Innviertler" Rosenheim gefeiert werden. Ursprünglich war geplant, das Gaufest zu beantragen. Doch aus organisatorischen Gründen konnte der Antrag nicht eingereicht werden, so ließ man Altenbeuern den Vortritt. Stattdessen wurde ein Gaupflichtbesuch beantragt und von der Gauherbstversammlung einstimmig angenommen. So waren die Weichen gestellt. Für das Jubiläum im Jahr 2013 wurde das Wochenende nach dem Herbstfest festgelegt. Der Festausschuss, der aus drei Alt Rosenheimer Vorstandsmitgliedern, drei "Innviertler" Vorstandsmitgliedern und dem Festleiter bestand, traf sich erst 14-tägig und dann wöchentlich. Die Werbung für unser Fest begann schon viele Wochen vorher. Als das Herbstfest begann, wurden große Banner an den Ortseingängen von Rosenheim aufgestellt.

Am Montag, 16. September trafen sich cirka 30 Vereinsmitglieder der Trachtenvereine Alt Rosenheim und "D´Innviertler", um das Flötzinger Festzelt für ihr bevorstehendes Jubiläums-Trachtenfest umzubauen. Alle Teilnehmer packten fleißig mit an, um den Bereich der geplanten Bühne freizuräumen. Zeitgleich traf sich ein Vereinsmitglied mit einem Mitarbeiter des Bauhofes der Stadt Kolbermoor, die uns freundlicherweise ein Zugfahrzeug für den Transport der Bühne von Schönau nach Rosenheim zur Verfügung stellte. Dieses kam gegen 18:00 Uhr in Rosenheim an und der Aufbau konnte mit Hilfe eines Schönauer Trachtlers beginnen.

Alle halfen mit, ob Dirndl oder Bua; "a scheens miteinander". Nach etwa 1,5 Stunden war es geschafft, die Bühne stand! Danach wurden noch kleine Arbeiten an der geplanten Bar, Kaffee- und Kuchenbar erledigt. Der Arbeitseinsatz endete um 21:00 Uhr mit der Absprache für den nächsten Tag. In den nächsten drei Tagen wurde geschraubt, gehämmert und dekoriert um das Festzelt im vollen Glanze erstrahlen zu lassen. Die Kuchenbar wurde großzügig mit Kühltheken bestückt und in den Farben blau/weiß dekoriert . Die Bar wurde mit Tarnnetzen und Wänden eines alten Schupfens bestückt und mit frischen Birkenästen schön umrahmt. Auch unsere Spülecke wurde für ihren Einsatz funktionell eingerichtet. Nicht zu vergessen die „Kleinarbeiten“, die dann noch so nebenbei erledigt wurden. Aufbau der Werbebanner und natürlich das Binden der Girlande und das Schmücken der Kutsche!! Alle waren mit dem Ergebnis zufrieden, das Fest konnte beginnen. Am Freitag wurden dann noch letzte Vorbereitungen getroffen: Die Parkplatzhinweisschilder wurden aufgehängt, ein letzter Soundcheck und schon ging es los mit dem Festabend vom Bayrischen Inngautrachtenverband.

Am Samstag, 21. September trafen sich um 9:30 Uhr nochmal zwei Vereinsmitglieder, um noch letzte Parkplatzschilder aufzuhängern. Ab 17:30 Uhr fand ein Standkonzert auf dem Max-Josefs-Platz statt. Danach ging es zum Kriegerdenkmal, um unseren verstorbenen Mitgliedern zu gedenken; ihnen zu Ehren wurde ein Kranz niedergelegt.

Anschließend fand unser bunt gemischter Heimatabend statt. Neben etlichen Burschenplattlern wurden auch das Mühlrad und der Zwei-, bzw. Dreisteirer von den beiden Festvereinen aufgeführt. Unsere Burschen zeigten noch den aus früheren Zeiten hervorgeholten Knappentanz, der mit Sirene und Explosion ein absoluter Hingucker und Erfolg war.

Der Heimatabend endete für einige erst in den frühen Morgenstunden und so manch einer war in Diesen schon wieder im Einsatz.

Um 6 Uhr trafen sich die Ersten zum Aufbau der Lautsprecheranlage für den Gottesdienst auf dem Max-Josefs-Platz. Andere zum Kaffeekochen im Festzelt. Nach und nach trafen alle fleißigen Helfer ein.

Vom Zeltsprecher Daniel Ertl angetrieben, begaben sich die Teilnehmer um 9 Uhr auf den Weg zur Zugaufstellung. So das sich der Kirchenzug pünktlich um 9.15 Uhr begleitet mit einem Böllerschuss auf den Weg zum festlichen Gottesdienst machte. Der Zug wurde von zwei verschiedenen Richtungen auf den Max-Josefs-Platz geleitet. Eine logistische Herausforderung, die aber reibungslos gelang. Den gelungenen Gottesdienst der uns so manches Mal zum Lachen und auch zum Nachdenken brachte, zelebrierte der Stadtpfarrer Andreas Maria Zach und die Evangelische Dekanin Hanna Wirth. Der Liederkranz Aising und die Dreder Musi sorgten für die musikalische Gestaltung. Dekanin Wirth bat die eindrucksvoll und stark vertretene Trachtlerschar, dass die Tradition auch dann gepflegt wird, wenn sich die Zeiten dynamisch entwickeln und die Leute neugierig auf Neues sind. Pfarrer Zach sagte in seiner Predigt: „Möge Gott uns immer wieder die Gestaltung von Tradition und Fortschritt gelingen lassen“. Mit dem Titel Kleider machen Leute“ der vor 140 Jahren verfassten Novelle von Gottfried Keller machte der Pfarrer darauf aufmerksam, dass Kleidung und innere Werte zusammengehören. Von einem vollen Herz sprach Schirmherrin und Oberbürgermeisterin Gabi Bauer in ihrem Grußwort in der „guten Stube“ der Stadt Rosenheim, dem Max-Josefs-Platz. Sie sagte dass es ein Meer von Trachtlern seihe, wenn Sie von der Bühne herunter schaue und nach den mehrtägigen Erlebnissen, dass Tracht Identität stiftet. Gauvorstand Schorsch Schinnagl brachte zum Ausdruck, dass die vielen Trachtler mit ihrem Kommen und Mitmachen nicht nur den beiden Festvereinen und den vielen Gästen, sondern auch sich selbst einen schönen Tag gemacht haben.

Um 14 Uhr ebenfalls mit einem Böllerschuss angekündigt, machten sich die Festvereine mit ihren 4265 geladenen Gästen auf den Weg durch unsere schöne Inn- Stadt. Viele tausend Menschen gaben uns am Straßenrand die Ehre und belohnte die Mitwirkenden mit Applaus und wohlwollenden Zurufen. Die Zuschauer waren begeistert von der Vielfalt und Einmaligkeit der Trachten aus Bayern und Österreich. Stolz und begeistert trug uns unsere Bevölkerung durch die festlich geschmückten Straßen, so dass der Festzug für so manchen etwas kurz erschien.

Den Nachmittag gestalteten nochmals zahlreiche Vereine mit Ehrentänzen. Nach der Verteilung der Ehrengaben und der Bekanntgabe der mitgliedsstärksten Vereine beim Festzug, den unser Patenverein "Immergrün" Pfaffenhofen anführte, klang der herrliche Tag mit offenen Tanz zu der uns die „Dreder Musi“ eifrig Aufspielte langsam aus.

Erschöpft, aber sichtlich zufrieden machten sich unsere Mitglieder und die letzten Festgäste auf den Heimweg.

Vereinsvorstände seit der Gründung 1893

Vereinsvorstände
Max Schnitzelbaumer (Gauvorstand) 1893 bis 1895
Andreas Eber   1895 bis 1896
Simon Eisner   1896
Josef Leitner   1896 bis 1897
Max Schnitzelbaumer   1897
Simon Eisner   1897 bis 1901
Josef Vohleitner   1901 bis 1905
Florian Waroschitz (Gauvorstand) 1905 bis 1906
Peter Neureuter   1906 bis 1909
Max Schweiger   1909 bis 1910
Peter Neureuter   1910 bis 1917
Josef Heindl   1919 bis 1925
Michl Mittermaier   1925 bis 1929
Josef März (2. Gauvorstand) 1929 bis 1939
Josef März (2. Gauvorstand) 1945 bis 1962
Vinzenz Holder   1962 bis 1973
Schorsch Birner   1973 bis 1981
Herbert Dasch sen.   1981 bis 1993
Schorsch Birner   1993 bis 2005
Hans Löw   2005 bis 2013
Richard Teichner   2013 bis dato